Rentenluege, Rentenlücke – oder was?

Wir sprechen von der Rentenluege, ja Sie haben richtig gelesen. Wir meinen nicht die Rentenlücke, die sich finanziell bei Rentenbeginn auftut. Wir meinen auch nicht die Rentenlüge, die dem früheren Arbeitsminister Norbert Blüm, aufgrund seiner damaligen Behauptung "die Rente ist sicher", unterstellt wurde.

Wir sprechen von der Lüge im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung und der gesetzlichen Rente. Wird doch seit Jahren der Geburtenrückgang und die höhere Lebenserwartung dazu benutz dem Bürger zu suggerieren, dass die Rente nur noch durch einschneidende Maßnahmen gerettet werden könne.

Genannt werden die Kürzung von Leistungen, Verschärfung der Anspruchsvoraussetzungen und eine weitgehende Privatisierung der Altersvorsorge.

Gleichzeitig wird mehr Generationengerechtigkeit gefordert, denn die heute Alten seien relativ gut situiert, während die junge Generation zu stark belastet und ohne Hoffnung auf eine vergleichbar komfortable Zukunft seien.

Will man hier Jung gegen Alt aufhetzen? Haben die Jungen keine Alten, von denen die meisten kräftig erbern werden? Was ist mit der Erben-Gerneration?

Dabei wird vergessen oder verschwiegen, dass für die zukünftige Entwicklung noch weitere gewichtige Faktoren eingehen. Der wichtigste ist sicher der Produktivitätszuwachs und dessen Verteilung.


Der Ausgangspunkt

Die gesetzliche Deutsche Rentenversicherung steht seit über 120 Jahren für soziale Sicherheit in Deutschland. Sie funktioniert nach dem Umlageprinzip. Das heißt, die gesetzlich versicherten Berufstätigen kommen mit ihren Rentenbeiträgen für die Renten der Rentner auf.


Das scheinbare Problem

Aufgrund des demografischen Wandels – sichtbar an der Alterspyramide – stehen immer weniger Berufstätige immer mehr Rentnern gegenüber. Dadurch ist die Umlagefinanzierung der Renten in Zukunft gefährdet.


Wie war das in der Vergangenheit?

Fakt ist aber, dass vor 100 Jahren 21 Beschäftigte auf 1 Rentner kamen. Heute sind es 4 Beschäftigte für 1 Rentner – und das System funktioniert noch immer, trotz demografischem Wandel und Wirtschafts- und Finanzkrise. Wie war das möglich?

Das war nur durch ständig steigende Produktivität und deren Verteilung möglich.


Wo liegt dann der Denkfehler oder gar die bewusste Rentenluege?

Der wichtigste „vergessene“ oder nicht berücksichtigte Faktor bei allen Horror-Szenarien ist also die steigende Produktivität und deren gerechte Verteilung.


Das reale Problem

Wenn die Umverteilung der steigenden Produktivität immer mehr in Richtung Anteilseignern und weg von den Beschäftigten erfolgt, dann können die Horror-Szenarien in Bezug auf die Sozialsysteme Realität werden.

Wer könnte da neben den Anteilseignern Interesse an der Rentenluege haben? Natürlich die Anbieter von privaten Altersvorsorge-Produkten. Und das sind wieder die Banken und Versicherungen, die vor kurzem erst vom Steuerzahler gerettet wurden.

Hat jemand schon mal gehört, dass Banken und Versicherungen zur „Rettung“ der gesetzlichen Rentenversicherung beigetragen hätten? Blöde Frage. Gewinne werden privatisiert – Verluste sozialisiert.

Der Kreis schließt sich. Die Frage ist nur, wie lange sich der „Souverän“ die Rentenluege noch bieten lässt.

Das Geschäft mit der Angst

Immer mehr "Studien" sollen belegen, dass die Beschäftigten zuwenig für die private Altersvorsorge anlegen. Jetzt ist die Rede von der Rentenlücke - der Differenz zwischen Arbeitseinkommen und Rente.

"Ohne die Angst vor dem demographischen Wandel wären die Arbeitgeber nie aus der paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung herausgekommen" erklärte der Remagener Statistiker und Sozialforscher. So habe die arbeitgebernahe "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" zu den treibenden Kräften gehört, welche die "Demografie hof- und panikfähig gemacht haben".

Mit Aussagen wie ein Ausbau der Umlagefinanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung "benachteilige die junge Generation" wird in die gleiche Richtung aggiert.

Ziel: Die gesetzliche Rentenversicherung zu schwächen und die Gelder für die Altersvorsorge in die kapitalgedeckte Altersvorsorge zu lenken.

Lassen Sie sich mit solchen Studien nicht täuschen. Sie können sich z.B. mit dem Forschungsbericht "Verbreitung der Altersvorsorge 2011"  selbst ein seriöses Bild machen. Der Bericht wurde von TNS Infratest im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erstellt.


Abhilfe

Die Erfolge der steigenden Produktivität müssen besser zu Gunsten der Beschäftigten und nicht so stark zu Gunsten der Anteilseigner verteilt werden.

Zusätzlich sollten alle Berufstätigen zur gesetzlichen Rente verpflichtet werden. Also auch Freiberufler und sonstige Selbständige.

Für die Altersvorsorge privat sollte der Staat einen kostenlosen Rentenfonds“ wie in den skandinavischen Länder zur Verfügung stellen. Hier müsste sichergestellt sein, dass die staatlichen Zuschüsse nicht durch die Kosten von Versicherungen und Banken wieder aufgefressen werden.


Fazit

Die Beschäftigten sollten nicht jedes Horror-Szenario - jede Rentenluege - für bare Münze halten und sich nicht in die privaten Altersvorsorge-Produkte drängen lassen.

Sie müssen sich des Wertes ihrer Arbeit bewußt werden und ihren Anteil an der Produktivitätssteigerung einfordern. Die Umverteilung von unten nach oben kann nicht so weitergehen.

Gleiches gilt für die Steuern. Es kann nicht sein, dass ein Beschäfftigter für seiner „Hände Arbeit“ höhere Steuern zahlen muß, als ein Anteilseigner, der sein „Geld arbeiten lässt“ und im Zweifelsfall die “Hände in den Schoß legt“ und nur 25 Prozent Kapitalertragssteuer zahlen muß.

Die freiwerdenden Gelder sollten die Versicherten also nicht in unsichere Altersvorsorgeprodukte sonder in den Risikoschutz stecken.

Dazu zählen in erster Linie die Haftpflichtversicherung, die Berufsunfähigkeitsversicherung und abhängig vom Familienstand auch die Risikolebensversicherung.

Was hilft Ihnen denn die beste Altersvorsorge privat, wenn Sie einen Haftplichtschaden in Millionenhöhe verursachen oder berufsunfähig werden und dafür keinen Versicherungsschutz haben?

Genau so sollten Sie Ihre Familie gegen Todesfall der Elternteile mit einer Risikolebensversicherung versichern. Keines Falls aber mit einer Kapitallebensversicherung. Das ist eine teure, nutzlose Versicherung, die Risikoschutz und Geldanlage in für den Kunden undurchschaubarer Weise verquickt.

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