Riester Altersvorsorge und Versicherungsvergleich - ja, aber was passt zu mir?

Die Riester Altersvorsorge lohnte sich vor allem wegen der staatlichen Förderung. Die Grundzulage kann bis 154 Euro und die Kinderzulage 185 Euro betragen. Für Kinder, die ab 2008 geboren sind, beträgt sie sogar 300 Euro pro Kind und Jahr. Über die Zeit sammelt sich da ein stattlicher Betrag an staatlicher Zulagenförderung an.

Damit profitieren vor allem Geringverdiener und Familien mit mehreren Kindern von der Zulagen-Förderung - das aber nur, wenn sie sich den Eigenbeitrag überhaupt leisten können.
Deshalb verfehlt diese Förderung genau die Gruppe, die sie am nötigsten hätte.

Erkennt die Politik das nicht? Oder ist sie nur nicht imstande, falsche Entscheidungen einzugestehen und zu korrigieren?

Das Problem

In langer Zeit häufen sich aber auch die Klagen über die schlechte Umsetzung durch Banken und Versicherungen. So brachte Frontal21 einen Beitrag mit der Aussage " Riesterfalle - Miese Geschäfte mit der Zusatzrente". Und Ökotest verglich die Verträge mit einer "Reise ins Labyrinth". Aussagefähige Vergleiche von Verträgen sind schlichtweg unmöglich.

Laut Axel Kleinlein, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzender des Bundes der Versicherten, arbeite die Versicherungswirtschaft mit überzogenen Prognose-Sterbetafeln um die in Rechnung gestellten überzogenen Lebenserwartung bei der Riester Altersvorsorge zu begründen.

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)beziehen sich diese Sterbestaffel auf Prognosen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 1986. Derartige Prognosen gab es aber nie, wie das Amt schon 2009 gegenüber Kleinlein bestätigte!

Ein Finanzmathematiker setzt noch eins trauf: Dort wo anfangs nur 4 Kostenarten wie Abschlusskosten, Bearbeitungskosten, Verwaltungskosten und Fixkosten angesetzt wurden, findet er heute 30 bis 40 Kostenarten.

Und das zu Lasten des Kunden und zum Vorteil der Banken und Versicherungen. Dabei zählt die Altersvorsorge Riesterrente zu den staatlich geförderten Produkten für die Zusatzrente.

Deshalb prüft zur Zeit das Finanzministerium, ob Handlungsbedarf besteht.

Voraussetzungen

Die staatliche Förderung ist das A und O bei der Riester-Vorsorge. Ein Riester-Vertrag ohne sie lohnt nicht.
Die Zulagen sind mit vier Bedingungen verbunden:

1. Der Sparer muß förderberechtigt sein. Das sind normal alle sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer und deren Ehegatten. Ob Sie förderberechtigt sind bei der Riester-Vorsorge, können Sie einfach mit dem Riester Check ermitteln.

2. Kinderzulagen sind an das Kindergeld geknüpft.

3. Die Kinder- und Grundzulage wird nur dann in voller Höhe gezahlt, wenn mindestens vier Prozent des Vorjahreseinkommens in den Riester-Vertrag eingezahlt werden.

4. Für die Riester Rente Zulage muß ein Zulagenantrag gestellt werden. Das Ausfüllen bedeutet nicht viel Aufwand und muß nur einmal gemacht werden, wenn Sie "Dauerzulagenantrag" ankreuzen. Dann stellt Ihr Vertragspartner automatisch jedes Jahr einen Antrag.
Aktualisieren müssen Sie natürlich den Antrag, wenn sich etwas in der Familie geändert hat wie Heirat oder die Geburt eines Kindes.

Trotz Dauerauftrag sollten Sie mindestens einmal im Jahr die Höhe der Einzahlungen in den Riester-Vertrag überprüfen, damit Sie auch wirklich die gewünschte staatliche Förderung erhalten.

Höhe der Förderung

Mit dem Foerderrechner Riester-Rente können Sie die Ihnen zustehenden Zulagen zur Altersvorsorge selbst ermitteln.
Die maximale Förderung erhalten Sie nur, wenn Sie mindestens 4 Prozent Ihres Vorjahreseinkommens in einen Riestervertrag einzahlen.

Achtung:

Bei der Berechnung der vier Prozent gibt es viele Stolpersteine.

1. Die staatliche Förderung darf eingerechnet werden. Damit sinkt der Eigenbetrag um die Summe der Zulagen.

2. Bei abhängig Beschäftigten zählt nur das rentenversicherungspflichtige Einkommen. Einkünfte aus Sparanlagen und Mieteinnahmen müssen nicht berücksichtigt werden.

3. Wenn das Einkommen gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, kann dies erst im Folgejahr zur Ermittlung des Eigenanteils geltend gemacht werden, ohne dass die Zulagen gefährdet werden.

4. Geringverdiener müssen mindestens 60 Euro pro Jahr als Eigenbeitrag einzahlen, um die volle Förderung zu erhalten.

Steuervorteile

Riester-Produkte dienen der Altersvorsorge und sind dadurch steuerbegünstigt.
Um in deren Genuss zu gelangen, müssen Sie Ihre Beiträge in die Anlage AV Ihrer Einkommensteuer-Erklärung eintragen. Je nach Ihrer persönlichen Situation können Sie dafür eine Steuererstattung erwarten.

Vorteile gegenüber privaten Rentenversicherungen

Die Riester-Produkte haben den Vorteil, dass man zwischendurch den Beitrag auch mal aussetzen kann oder niedrigere Beiträge einzahlt.

Das macht Sie für die Altersvorsorge Frauen interessant, deren Einkommenssituation durch Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen sehr wechselhaft ist.

Sie sind auch flexibler als private Rentenversicherungen. So können z.B. Riester-Banksparpläne für den sog. Wohnriester eingesetzt werden.

Vier verschiedene Riester-Produkte

Wenn Sie sich für die Riester-Rente entschieden haben, können Sie unter den Anlageformen wählen, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zertifiziert wurden.
Dazu zählen

Riester-Banksparplan - null Risko, sofort im Plus

Riester-Fondsparplan - Abhängigkeit von der Börse

Altersvorsorge Riester-Rente - planbar aber teuer

Wohnriester - kompliziert, aber vorteilhaft, wenn Sie alles beachten.

Die fondsgebundene Riester-Rentenversicherung ist weniger empfehlenswert wegen hoher Kosten für Fonds und Versicherung.

Riesterrente plus Berufsunfähigkeitsversicherung - ein perfektes Doppel oder ein Flopp?

Maximal 15 Prozent der Beiträge zur Riester Altersvorsorge dürfen für die Berufsunfaehigkeitsversicherung verwendet werden. Die daraus resultierende Berufsunfähigkeitsrente ist dadurch sehr nieder und kann auf keinen Fall die Lücke zum seitherigen Erwerbseinkommen auch nur annähernd schließen.

Grundsätzlich ist es besser Alters- und Risikovorsorge zu trennen. Wenn Sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, können Sie eins der beiden Produkte beitragsfrei stellen und verlieren nicht beide.

Probleme in der Leistungsphase

Bei Geringverdienern tritt in der Leistungsphase die Gefahr der Anrechenbarkeit von Riesten-Renten bei der Berechnung der Grundsicherungsleistung auf.

Im ungünstigsten Falle gehen dabei Ihre gesamten Riester-Ansprüche drauf - außer Spesen nichts gewesen.
Hier sollte der Gesetzgeber durch Freibeträge das Riester-Kapital schützen!

Ihre nächsten Schritte zur sicheren Altersvorsorge mit Riester

Nachdem Sie sich mit dem Riester-Check Ihre Förderwürdigkeit bestätigt haben und mit dem Förderrechner Ihre Alternativen geprüft haben, müssen Sie einen Versicherungsvergleich vornehmen und von verschiedenen Anbietern das für Sie günstigste Angebot auswählen.

Zulagenantrag für Ihre Riester Altersvorsorge nicht vergessen!

Unabhängig für welches Riester-Produkt Sie sich entscheiden - vergessen Sie nicht den Zulagenantrag abzugeben. Sie haben ja eingangs gehört:
Die staatliche Förderung ist das A und O bei der Riester Altersvorsorge. Ein Riester-Vertrag ohne die Zulagenförderung lohnt nicht.

Und schieben Sie den Förderantrag nicht auf die lange Bank.
Denn je eher die staatlichen Zulagen der Riester-Rente gutgeschrieben werden, desto schneller vermehren Zins und Zinseszinsen Ihr Guthaben.

Sparer, die sich die Arbeit mit dem Zulagenantrag sparen wollen, können aus dem Formular einen Dauerzulagenantrag machen. Der Riester-Vertragspartner beantragt dann für Sie jedes Jahr aufs neue die staatliche Förderung bei der Zulagenstelle.

Die Veränderungen in Ihrem Leben, wie z.B. Geburt eines Kindes, müssen Sie natürlich selbst weitergeben. Diese haben Auswirkungen auf Ihre Sparleistung und auf die Höhe der Riester-Zulagen - und die wollen Sie doch nicht verschenken, oder?

Achtung bei der Übertragung einer Riester-Rentenversicherung

Wenn Sie Ihr Vermögen aus einer Riester Altersvorsorge auf einen neuen Vertrag übertragen wollen, haben Sie die Wahl zwischen Auszahlung des Rückkaufswertes oder Übertragung auf einen neuen Vertrag.

Entscheiden Sie sich für einen neuen Riestervertrag, müssen Sie dem bisherigen Anbieter rechtzeitig die neuen Vertragsdaten mitteilen. Machen Sie das nicht und zahlt der bisherige Anbieter das bislang gesparte Geld auf ein normales Konto aus, kann eine schädliche Verwendung vorliegen.

Der Staat weiß jetzt nicht mehr, ob das Geld weiterhin zur förderwürdigen Altersvorsorge oder für den Konsum verwendet wird. Als Folge fordert er die gesamte staatliche Förderung zurück.

Aus diesem Grund sollten Sie die Daten des neuen Anbieters gleich mit der Kündigung an den seitherigen Riester-Anbieter melden.

Fazit

Die Riester Altersvorsorge ist teilweise kompliziert und mit Stolpersteinen versehen - sie kann sich aber lohnen.
Führen Sie aber immer einen Versicherungsvergleich durch, damit Ihre Rendite nicht durch hohe Kosten aufgefressen wird.

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